Psychische Probleme durch Corona
Die Covid-19 Pandemie hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt und die Welt in Unruhe versetzt. Die mit dem Virus einhergehenden Einschränkungen und Maßnahmen sind für jeden eine neue Situation, die in dieser Form noch nicht stattgefunden hat. Dazu kommen die finanziellen, beruflichen und persönlichen Folgen durch das Corona-Virus. Ob es die drohende Wirtschaftskrise ist, Jobverlust, wegfallende Kinderbetreuung, Reiseeinschränkungen oder soziale Isolation, fast jeder Lebensbereich ist auf eine Weise betroffen.
Schüler, Studenten und Auszubildende sind von der Krise betroffen. Viele können ihr Studium durch wegfallende Nebenjobs nicht mehr finanzieren, ihre Ausbildung nicht mehr weiterführen oder ihren Schulabschluss regulär machen. Ältere Menschen und Personen, die zur Risikogruppe gehören haben vermehrt mit Isolation und Ängsten zu kämpfen und haben es dabei schwerer ihren Alltag zu meistern. Auch die Kinderbetreuung zu Hause parallel zum Homeoffice stellt viele Familien vor Probleme. Restaurants, Bars, Clubs und andere Betriebe und Selbstständige der Veranstaltungs- und Kreativwirtschaft sind durch die Ausgangsbeschränkungen sehr stark betroffen und sind in ihrer Existenz bedroht.
Solche Ereignisse sind auch ohne eine globale Pandemie oft Grund für psychische Leiden bei Personen, doch durch die unübersichtliche und neue Gesamtsituation werden diese Probleme noch verstärkt. Gerade bei Depressionen oder Angststörungen führen wegfallende soziale Kontakte oder fehlende Strukturen im Alltag schnell zu einer Verschlimmerung der Symptome. Auch Opfer von häuslicher Gewalt sind vermehrt auf sich alleine gestellt und steigender Aggressivität und Frustration ausgesetzt.
Laut Fachärzten der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention sind Menschen mit bestehenden psychische Erkrankungen besonders stark betroffen. Experten schätzen, dass 30% aller Deutschen in diese Kategorie fallen. Durch lokale Beschränkungen können einige Patienten, die sich zuvor in Therapie oder Behandlungsmaßnahmen befanden, nicht mehr wie gewohnt betreut werden. Therapiesitzungen per Videokonferenz können hier kurzfristig Abhilfe schaffen, sind aber kein vollwertiger Ersatz für eine reguläre psychische Betreuung.
Mittlerweile werden die Beschränkungen vielerorts bereits schrittweise gelockert um wieder möglichst zur Normalität zurückzukehren und die Belastung durch die Beschränkungen etwas abzuschwächen. Doch eine „Normalität“ wie vor der Pandemie wird es nicht mehr geben, denn die Welt hat sich nachhaltig verändert. Fast überall in Deutschland und anderen europäischen Ländern gilt eine Maskenpflicht beim Einkaufen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Restaurant und Bars und es ist noch immer nicht absehbar ab wann Großveranstaltungen, Festivals, etc. wieder möglich sein werden. Ein Impfstoff könnte eine mögliche Lösung zur Wiederherstellung des öffentlichen Lebens sein, die Wissenschaft arbeitet bereits mit Hochdruck daran.